Westdeutsche Volkszeitung über die Schlacht von Verdun
Textquelle
Hagen 1916

Kurze Erläuterung

Mit andauernder Kriegsdauer wurde auch die Berichterstattung in der Presse weniger euphorisch. Stattdessen versuchten die Zeitungen, aus dem Kriegsverlauf so viel positives wie möglich herauszustellen. Die deutsch-französischen Kämpfe um Verdun (21.02.-16.12.1916), sind bis heute als „Hölle von Verdun“ in der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg präsent. Die fast ein Jahr dauernde Schlacht steht sinnbildlich für einen der verlustreichsten Kämpfe des gesamten Kriegs. Das Ende der französischen Gegenoffensive wird hier als „nichts als eine politische Demonstration“ bezeichnet und damit versucht, die taktische Niederlage des Deutschen Reichs zu überdecken.

Relevanz des Materials

In der linken Spalte wird über die Ereignisse der Schlacht bei Verdun berichtet. Berichtet wird hier zwar über die hohen französischen und englischen Verluste, über deutsche Verluste wird jedoch nicht geschrieben. Das Verschweigen der zahlreichen toten deutschen Soldaten überdeckt die Schwäche der deutschen Armee, die ebenso wenig Erfolge vorweisen konnte wie die Zeitung dies von der gegnerischen Seite herausstellte. Deutlich wird also, dass durch diese sehr selektive Berichterstattung eine positivistische Sicht auf das Kriegsgeschehen gegeben werden soll, um die Unterstützung des deutschen Volkes aufrecht zu erhalten. In diesem Kontext lässt sich auch über die Ereignisse in Verdun hinaus die Zeitungsseite genauer analysieren. Als Hauptmedium waren sie zentrales Informations- und Propagandainstrument. In der Erinnerungskultur wird der Krieg häufig auf die Westfront beschränkt. Deutlich wird hier aber auch, dass der Krieg ebenso in Osteuropa stattfand.

Daniel Sobanski

Lernort 

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