Überführung von Regimentsfahnen
Bildquelle
Münster 1915

Kurze Erläuterung

Im August 1914 glaubte ganz Deutschland an einen schnellen Sieg. Nach alter militärischer Tradition führte jedes Deutsche Regiment eine eigene Fahne mit, die für die Identität dieser individuellen Einheit stand. Seit der Zeit der Römer bis ins 19. Jahrhundert waren Soldaten mit Fahnen und Feldzeichen auf das Schlachtfeld marschiert. 1915 wurde aber unweigerlich deutlich, dass es im modernen, industrialisierten Stellungskrieg keinen Platz mehr für althergebrachte Symbole gab. Die Erwartung eines schnellen Sieges mussten die Deutsche Armee ebenso fallen lassen. Eine Parade in Paris, bei der man die Fahnen gebraucht hätte, würde es auch so bald nicht geben.

Relevanz des Materials

Nach etwa einem Jahr war der als kurzer Krieg gedachte Konflikt immer noch nicht vorbei. Die Veränderungen der Lebenswelten von Soldaten und Zivilbevölkerung wird an diesem „Zwischenlagern“ der Fahnen deutlich. Die Menschenmengen rund um die Soldaten zeigt, dass es sich um ein öffentliches Ereignis handelte, das von vielen Menschen wahrgenommen wurde. Dies wird ebenfalls deutlich, da der Zug an der Lambertikirche vorbei durch die zentralen Straßen Münsters zieht.

Daniel Sobanski

Lernort 

Das Stadtarchiv der Stadt Münster versteht sich als „Gedächtnis der Stadt“ und archiviert Unterlagen der Stadtverwaltung. So wird die Stadtgeschichte Münsters bewahrt und für unterschiedliche Interessierte zur Verfügung gestellt. Die Bestände können vorab recherchiert und dann zur Einsicht im Lesesaal bereitgestellt werden.

Stadtarchiv Münster