Kurze Erläuterung
Kurz nach Kriegsbeginn gelang dem deutschen Heer zunächst ein schneller Vorstoß nach Frankreich, bevor sich die Kämpfe an der Westfront schließlich zu dem heute bekannten Stellungskrieg entwickelten. In der deutschen Bevölkerung hatte sich zu Kriegsbeginn teilweise eine regelrechte Kriegseuphorie entwickelt. Der Glaube an ein schnelles Kriegsende und einen Sieg über Frankreich wurde jedoch schnell begraben und der Krieg mit all seinen Einflüssen auf die Menschen in aktiven Kriegshandlungen oder auch im Kaiserreich war prägend für die folgenden Jahrzehnte. Das wichtigste Medium der Soldaten, um mit den Angehörigen in Kontakt zu bleiben, war die Feldpost. Heute sind Feldpostbriefe und auch Postkarten beliebte Quellen, um sich den individuellen Schicksalen der Menschen zu nähern. Aus der Feldpostkarte eines Mitarbeiters der Verwaltung der Zeche Schlägel und Eisen in Herten an seine früheren Kollegen spricht noch der Optimismus der ersten Kriegswochen. Darüber hinaus erfährt man aus den kurzen und im Grunde für jeden lesbaren Postkarten wenig über die Realität des Krieges.
Relevanz des Materials
In dieser kurzen Notiz scheint der Autor Alfred Messegang davon auszugehen, dass der Krieg nur eine kurze Unterbrechung seiner Arbeit auf der Zeche Schlägel und Eisen darstellt. Der Tonfall ist unbeschwert, knapp einen Monat nach Beginn der Kampfhandlungen scheint der Krieg noch nicht als etwas Bedrohliches wahrgenommen zu werden, die kurzen Bemerkungen über den Kriegsverlauf wirken eher wie Randnotizen. Fraglich ist, ob dies der tatsächlichen Wahrnehmung des Soldaten entsprach oder er die wahren Erlebnisse nicht darstellen wollte.
Daniel Sobanski
Das Montanhistorisches Dokumentationszentrum (montan.dok) in Bochum bewahrt die Sammlungsbestände des Deutschen-Bergbau-Museums sowie das Bergbau-Archiv mit Dokumenten von Unternehmen und Institutionen des Deutschen Bergbaus. Das Deutsche Bergbau-Museum widmet sich als Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen dem Erbe des Deutschen Bergbaus. Die Dauerausstellung des Museums zeigt in vier Rundgängen und einem Anschauungsbergwerk die Geschichte der Arbeit unter Tage.