Meldung über einen Spionageverdacht
Textquelle
Westfalen 1917

Kurze Erläuterung

Während des Ersten Weltkriegs schürte die staatliche Propaganda geradezu die Angst vor Spionage und Sabotage durch feindliche Agenten. Westfalen erschien besonders gefährdet, da die Provinz an die neutralen Niederlande grenzte. Das Militär befürchtete, dass von dort aus Spione leicht nach Deutschland kommen konnten und erlies deshalb besondere Vorschriften. Die Angst vor Spionen führte bald zu „Hexenjagden“ und Denunziationen.
Auch die vorliegenden Quelle könnte ein solcher Fall sein. Möglicherweise versuchten hier einige Mitarbeiterinnen der Post einen unliebsamen Vorgesetzten loszuwerden.

Relevanz des Materials

Spionage ist immer Teil kriegerischer Auseinandersetzungen. In der Sorge um Spionage zeigt sich die Angst und der Einfluss, den der Krieg auf das Alltagsleben der Menschen hatte.

Daniel Sobanski

Lernort 

Das Landesarchiv NRW verwahrt an seinen drei Standorten Duisburg, Detmold und Münster historische Dokumente aus der Geschichte Nordrhein-Westfalens. Die Abteilung Westfalen des Landesarchivs NRW entstand im Jahre 1829 als „Königliches Provinzialarchiv“ in Münster. Hier wurden Archivalien der aufgelösten alten Territorien und der säkularisierten Klöster der preußischen Provinz Westfalen zusammengeführt. Diese waren zuvor an verschiedenen Stellen des Landes in „Archivdepots“ gesammelt worden, um sie vor Zerstreuung und Verlust zu retten. Nach der Entstehung des Landesarchiv NRW 2004 wurde das Staatsarchiv Münster 2008 zur Abteilung Westfalen.
Hier werden nun Archivalien aus 12 Jahrhunderten verwahrt: rund 100.000 Urkunden, 36 Kilometer Akten, 80.000 Karten und Pläne, 3.400 Aufschwörungstafeln, 2.000 Handschriften, 4.500 Plakate, 2.000 Bilder und Fotos, sowie Elektronisches Archivgut. Eine Nutzung ist sowohl im Lesesaal als auch online möglich. Für Schüler:innen sowie Lehrer:innen steht ein Archivpädagoge als Ansprechpartner bereit.

Landesarchiv NRW – Abteilung Westfalen