Warteschlangen vor der Suppenausgabe
Bildquelle
Recklinghausen am 04.08.1916

Kurze Erläuterung

Seit Kriegsbeginn blockierte die Englische Marine die Deutschen Überseehäfen. Damit konnte Deutschland keine Lebensmittel mehr importieren und war völlig auf die heimische Landwirtschaft angewiesen. Die zunehmende Nahrungsmittelknappheit wurde durch eine schlechte Kartoffelernte im Jahr 1916 noch verstärkt. Der folgende Winter ging als Hungerwinter oder Steckrübenwinter in die Geschichte ein, da außer Rüben kaum noch Lebensmittel verfügbar waren.
Die Stadt Recklinghausen richtete wie viele andere Kommunen Kriegsküchen ein, um die hungernde Bevölkerung zu versorgen. Diese Maßnahmen konnten die Probleme nur ansatzweise lindern.

Relevanz des Materials

Als im Laufe des Ersten Weltkrieges die Kriegsküchen aufkamen, war das im Deutschen Reich keine Neuheit. Sie bestanden bereits zuvor in der Form von sogenannten Volksküchen. Doch waren sie zuvor zumeist für die ärmeren Bevölkerungsschichten in urbanen Zentren vorgesehen gewesen, so waren nun durch die sich immer weiter zuspitzende Nahrungsmittelknappheit immer mehr Menschen auf die Kriegsküchen angewiesen, in welchen vorrangig Suppen ausgegeben wurden.
Lebensmittelknappheit war ein Problem in allen beteiligten Ländern, hervorgerufen durch das allgemeine Sinken der Nahrungsmittelproduktion aufgrund von Arbeitermangel, Importstopps und weiteren Faktoren, aber im Falle des Deutschen Reiches eben auch durch aktive Blockaden der Entente, insbesondere durch Großbritannien in der Nordsee. Insgesamt führte diese Nahrungsmittelknappheit zwischen den Jahren 1914 und 1918 im Deutschen Reich zum Hungertod von über 700.000 Zivilisten. Auch in den Folgejahren erholte sich die Situation nur langsam.

Daniel Sobanski / Mario Polzin

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