Kriegschronik der Stadt Münster über die Kriegsbegeisterung
Textquelle
Münster 1914

Kurze Erläuterung

Am 28. Juli, einen Monat nach dem Attentat auf Erzherzog Franz Ferdinand, erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg. In den folgenden Tagen mobilisierten auch die jeweiligen Verbündeten ihre Streitkräfte. Das Deutsche Reich erklärte am 1. August die Generalmobilmachung und marschierte schon am folgenden Tag ohne Kriegserklärung in Luxemburg ein.
Eduard Schulte, Stadtarchivar der Stadt Münster führte ab Juli 1914 eine Chronik, in der er die Ereignisse in Münster aus seiner Sicht, der Sicht eines preußischen Beamten festhielt. In seinem Eintrag vom 1. August beschreibt er das, was später als „Augusterlebnis“ bekannt werden sollte. Er betont dabei Begeisterung und Patriotismus. Ängste und Sorgen, die sicher andere Teile der Bevölkerung bewegt haben, werden dagegen in Quellen wie diesen in der Regel ausgeblendet.

Relevanz des Materials

Unabhängig von diesem hier gewählten Ausschnitt lassen sich aus der Chronik die, aus der Perspektive des Stadtarchivars, für Münster zentralen Ereignisse nachlesen. Besonders deutlich wird in diesen Auszügen zur Zeit der Mobilmachung die Kriegsbegeisterung des Archivars, der die Mobilisierung und den Kriegsbeginn begrüßt und unterstützt. Diese alltagsgeschichtliche Perspektive muss bei der Analyse mitbedacht werden. Die Absicht der Chronik als Dokumentation gegenwärtiger Ereignisse für die Nachwelt kann und sollte hier gerade aufgrund der sprachlichen Ausprägung herausgearbeitet werden.

Daniel Sobanski

Lernort 

Das Stadtarchiv der Stadt Münster versteht sich als „Gedächtnis der Stadt“ und archiviert Unterlagen der Stadtverwaltung. So wird die Stadtgeschichte Münsters bewahrt und für unterschiedliche Interessierte zur Verfügung gestellt. Die Bestände können vorab recherchiert und dann zur Einsicht im Lesesaal bereitgestellt werden.

Stadtarchiv Münster