Abtransport verwundeter Soldaten
Bildquelle
Recklinghausen 1918

Kurze Erläuterung

Im Verlauf des Krieges wurde die Versorgung von verletzten Soldaten ein immer größeres Problem. In Feldlazaretten hinter der Front wurden Soldaten erstversorgt. Zur weiteren Behandlung wurden die Verletzten dann in Krankenhäuser im Deutschen Reich gebracht. Gerade in Provinzen wie Rheinland und Westfalen, die nah an der (West-)Front lagen, wurden viele Lazarette in öffentlichen Gebäuden eingerichtet. Verletzte und verstümmelte Männer gehörten auch über den Krieg hinaus zum Alltag auf westfälischen Straßen.
Die Fotos stammen aus der Sammlung der Recklinghäuser Gymnasialdirektors Joseph Schäfer (1867-1938), der unter anderem das Leben der Recklinghäuser Bevölkerung während des Ersten Weltkriegs dokumentiert. Mehr Informationen zu der Sammlung finden sich im Bildarchiv.

Relevanz des Materials

Die Kampfhandlungen fanden hauptsächlich außerhalb des Deutschen Kaiserreichs statt. Mit den zurückkehrenden verletzten Soldaten wurde jedoch die Brutalität und Grausamkeit des Krieges immer deutlicher. Neben den zahlreichen Verwundeten, die wieder geheilt werden konnten, gab es jedoch auch zahlreiche Kriegsversehrte, die nicht wieder geheilt oder nur durch Amputationen und schwere Operationen gerettet werden konnten. Der industrielle Krieg konfrontierte die Menschen mit Verletzungen, die aus vorherigen Kriegen in dieser Form noch nicht bekannt waren und hatten auch über den Krieg hinaus großen Einfluss auf das Leben der Menschen. So fehlten ausreichende Unterstützungssysteme und zahlreiche z.T. stark verwundete Männer waren von Armut betroffen, weil sie keine neue Arbeit finden konnten. Sie prägten auch das Bild in der Weimarer Republik, insbesondere in den Städten.

Daniel Sobanski

Lernort 

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