Kölner Hitlerjugend beim Ausflug ins Hochsauerland
Bildquelle
Winterberg (Hochsauerland) 1934

Kurze Erläuterung

Die Hitlerjugend diente als Teil der NSDAP der Heranführung von Jungen an die NS-Ideologie. Die Jugendbewegung wurde bereits in früher Phase der Partei im Jahr 1926 gegründet und stetig weiter aufgebaut. Mit der Machtübernahme 1933 profitierte die Hitlerjugend von der Gleichschaltung der anderen Jungendverbände im Deutschen Reich und steigerte bis zur Zwangsmitgliedschaft von Kindern und Jugendlichen im Jahr 1939 ohnehin stetig seine Mitgliederzahlen. Die Hitlerjugend trat von Anfang an militärisch-organisiert auf und diente der Vorbereitung auf die weitere Parteimitgliedschaft in der NSDAP und anderen NS-Organen. Der Beitritt zur Jugendorganisation wurde sowohl durch Bevorteilung im Schulwesen als auch im privaten Bereich attraktiv gemacht. So fanden Umzüge, Paraden, Lagerfahrten und paramilitärische Übungen („Geländespiele“) statt, die den jungen Mensch ein Gemeinschaftsgefühl boten, was typisch für die nationalsozialistische Idee der „Volksgemeinschaft“ war.  Die Uniform der Hitlerjugend wurde mit der Außendarstellung der Organisation verknüpft und diente dabei nicht nur als Kleidung während der Hitlerjugend-Veranstaltungen, sondern ebenso in Schule und Freizeit.

Relevanz des Materials

Die Fotografie zeigt einen Jungen, der aus Köln stammt und sich auf einen Stein lehnt, der mithilfe der Tafel als Lennequelle in Winterberg zu identifizieren ist. Der Jugendliche trägt die typische Uniform der Hitlerjugend mit festen Schuhen, hohen Socken, einer kurzen dunklen Hose mit auffallendem Gürtel sowie Hemd mit Halstuch. Im Hintergrund ist der Ausschnitt einer Landschaft mit Bäumen und Sträuchern zu sehen. Die Fotografie lässt zweierlei Interpretationen zu: Einerseits kann anhand der Fotografie bildhaft der Genuss des Fahrtenprogramms der  deutlich gemacht werden, denn schon die Haltung des Jungen lässt dessen Gefallen an dem Ausflug zur Quelle in der Natur erahnen. Andererseits kann die Bildunterschrift auch dahingehend interpretiert werden, dass die Familie oder der Junge den Ort in seinen Ferien außerhalb des Fahrtenprogramms besucht. Trotzdem trägt er die Uniform auf diesem Ausflug und posiert darin für die Fotografie. Dies versinnbildlicht die weitgehende Einflussnahme der Jugendorganisation auch auf das private Leben und die Freizeitgestaltung.

Oliver Kottmann

Lernort 

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