Erinnerungstafel für gefallene Schüler des städtischen Gymnasiums
Bildquelle
Dülmen 1920er

Kurze Erläuterung

In den ersten Kriegstagen erfasste vor allem junge Männer, Schüler und Studenten aus höheren Schichten eine unvorstellbare Kriegseuphorie, die durch die Propaganda und allgegenwärtige Militarisierung im Deutschen Kaiserreich befeuert wurde. Viele meldeten sich schon kurz nach der Mobilmachung freiwillig zum Kriegsdienst. Die harten und langen Kämpfe forderten aber schon in den ersten Kriegsmonaten zahlreiche Opfer. So starben zahlreiche junge Männer an der Westfront in Flandern oder Frankreich   Da viele der noch sehr jungen Soldaten noch Schüler gewesen waren, gibt es in einigen sehr alten Schulen Gedenktafeln, die an die Kriegsopfer der Schule erinnern.

Relevanz des Materials

An der Gedenktafel an der Hermann-Leser-Schule in Dülmen lassen sich besonders zwei Aspekte herausstellen. Zum einen hat die Tafel eine Bedeutung als Erinnerungsobjekt und soll an die noch jung gestorbenen Männer erinnern. Zum anderen hatte die Gedenktafel insbesondere zeitgenössisch eine nationalistische und militaristische Intention, die durchaus auch der Entstehungsgrund gewesen sein kann. Die patriotische Formulierung des Todes „fürs Vaterland“ verweist darauf und macht deutlich, dass die Schulen im Deutsches Kaiserreich auch ein Ort der Kriegspropaganda waren und eine Mitschuld an der übermäßigen Kriegseuphorie junger Menschen hatten.

Daniel Sobanski / Mario Polzin

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