Artikel „Judenskandal in Langscheid“
Textquelle
Langscheid 1935

Kurze Erläuterung

Gewaltausbrüche und Verbrechen gegen Menschen jüdischer Herkunft waren auch schon vor 1933 trauriger Alltag. Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten begann allerdings eine systematische Diskriminierung, die den Boykott von jüdischen Geschäften, Arztpraxen etc. beinhaltete. Mit den sogenannten „Nürnberger Rassegesetzen“ aus dem Jahr 1935 legitimierte das NS-Regime diese Diskriminierung und schuf eine Grundlage für die systematische Ausgrenzung von Jüdinnen und Juden aus dem beruflichen und alltäglichen Leben. Dieses Schicksal traf auch die Familie Grüneberg aus Hachen. Die angesehene Familie, die integriert in das Hachener Gemeindeleben gewesen ist, wurde Opfer der nationalsozialistischen Diskriminierung. Von Zwangsauflösung des Geschäfts bis hin zur Deportation und Ermordung erlebte die Familie Grüneberg die Brutalität der nationalsozialistischen Verfolgung. Arthur Grüneberg emigrierte 1937 in die USA, andere Familienmitglieder wurden nach Ausschwitz deportiert und dort ermordet.

Relevanz des Materials

An dem Beispiel von Arthur Grüneberg aus Hachen lässt sich feststellen, wie tief die Diskriminierung im alltäglichen Leben verwurzelt war, denn selbst auf Freizeitaktivitäten wurde mit nationalsozialistisch-ideologischem Blick geschaut. Dass lediglich die Teilnahme an einem Schützenfest zu einem Skandal führt und einen Zeitungsartikel darüber zur Folge hat, zeigt die erschreckende Tragweite von Diskriminierung.

Joel Wichary

Lernort 

Das Sauerland-Museum ist das kulturhistorische Museum des Hochsauerlandkreises für die Geschichte Südwestfalens. Im historischen Landsberger Hof erzählt die Dauerausstellung die Geschichte unserer Region von den Anfängen in der Steinzeit über das Herzogtum Westfalen bis heute. Der Neubau bietet Raum für zeitgemäße Sonderausstellungen rund um Kunst und Kultur. Die Dauerausstellung wurde im Jahr 2018 neu konzipiert und unter modernsten Aspekten der Ausstellungsgestaltung aufbereitet.

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