Kurze Erläuterung
Der Feldzug gegen die Sowjetunion ging 1941 zunächst sehr schnell voran, da die deutsche Wehrmacht sich kriegerische Taktiken wie die Einkesselung zunutze machte, die im Kampf gegen Frankreich und der Eroberung Polens zu schnellen Erfolgen geführt hatten. Mit dem Wintereinbruch stagnierte das Vorankommen der deutschen Truppen an der Ostfront jedoch massiv, nicht zuletzt, weil die deutschen Soldaten den herausfordernden Wetterverhältnissen nicht gewappnet waren. So war die Ausstattung an schnee- und kältebeständiger Kleidung mehr als mangelhaft und auch die sonstige Ausrüstung funktionierte bei den extrem kalten Temperaturen nicht. Da die administrative Versorgung der Wehrmacht nicht in der Lage war, die Soldaten mit Winterkleidung und anderer Ausrüstung wie z.B. Skiern auszustatten, wurden im deutschen Reich Aufrufe gestartet, um durch die Zivilbevölkerung Kleidung zu erhalten, mit der die Soldaten ausgestattet werden konnten.
Relevanz des Materials
Mit der Zeitungsannonce lässt sich erarbeiten, dass die Propaganda der Nationalsozialisten, insbesondere die Darstellung der starken und erfolgreichen Wehrmacht, nicht der Wahrheit entsprach. Im Gegenteil waren die Soldaten für die langen Winter in Osteuropa nicht vorbereitet und den Witterungsbedingungen fast schutzlos ausgeliefert. Durch die schlechte Versorgungslage der Soldaten musste die Zivilbevölkerung Privatbesitz abgeben. Dabei handelte es sich teilweise um Luxusgüter wie Skier, aber auch um dicke Kleidung. Da jedoch auch in der Heimat die Lebensumstände und die Versorgungslage mit dem weiter andauernden Kriegsverlauf schwieriger wurden, bedeuteten die Spenden große Einschnitte in das Alltagsleben vieler Städte und Dörfer des Deutschen Reiches.
Anhand der Annonce und dem Filmausschnitt zum Winterhilfswerk lassen sich Zusammenhänge herstellen. Die glücklichen Gesichter der Frauen vermitteln das Gefühl, dass sie gerne auf ihren “Luxus“ verzichten, um die deutschen Soldaten zu unterstützen. Das kann die Frage eröffnen, wie das Kriegsgeschehen an die Gesellschaft weitergegeben wurde.
Theresa Hiller
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