Kurze Erläuterung

Seit der Machtübernahme durch die Nationalsozialsten wurde das Alltagsleben vieler Kinder immer stärker reguliert und militarisiert. Jugendorganisationen wie die Hitler-Jugend hatten das Ziel, Kinder und Jugendliche zum einen ideell zu beeinflussen und nationalsozialistische Denkweisen zu übernehmen. Zum anderen war die paramilitärische Ausbildung zentraler Bestandteil der kindlichen Prägung während des Nationalsozialismus. Die beiden Kinder aus dem Filmausschnitt sind noch zu klein, um Teil der NS-Kinderorganisationen zu sein. Trotzdem wird in der Sequenz deutlich, wie stark das Alltagsleben bereits von der Militarisierung durchdrungen war, wenn die Weihnachtsgeschenke der Kinder recht detailgetreue Nachbauten der aktuellen Wehrmachtsausrüstung darstellen und die Kinder spielerisch schießen und marschieren lernen.

Relevanz des Materials

An dem Filmausschnitt aus dem Jahr 1939 oder 1940 lässt sich erarbeiten, wie stark der Alltag von Kindern und Jugendlichen durch den Militarismus geprägt war. Die Bewegungen der Jungen im Kindergartenalter spiegeln einen häufigen Kontakt zu Soldaten wider, was sich in einigen Szenen daran erkennen lässt, wie insbesondere der ältere Junge sich bewegt und seine Haltung korrigiert. Den Kindern aus diesen Amateuraufnahmen ist die Dimension dessen, was sie dort nachspielen, nicht bewusst.

Theresa Hiller

Lernort 

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