Kurze Erläuterung
Die Henrichshütte in Hattingen war bei Beginn des Krieges eine Produktionsabteilung des Lokomotivbauers Henschel in Kassel. Daher konzentrierte sich die Produktion vor allem auf Bauteile für Loks wie die Radsätze auf diesem Foto. Die Henrichshütte produzierte Munition und Waffen, aber Eisenbahnbauteile waren ebenso wichtig für den Krieg. Zwischen 1914 und 1918 mussten Truppen an die Front gebracht oder schnell verlegt werden, teilweise einmal durch das ganze Reichsgebiet. Außerdem benötigte die Front regelmäßig Nachschub an Munition und Material, das in nie gekannten Dimensionen verbraucht wurde. All das ging nur per Eisenbahn.
Relevanz des Materials
Die Haltung, das Schild und die Posen der Arbeiter machen deutlich, dass es sich nicht um eine spontane Aufnahme, sondern eine inszenierte Fotografie handelt. Zu hinterfragen wäre die Absicht, sich so zu fotografieren. Der Text des Schildes: “Zur Erinnerung an unsere Kriegsarbeit“ spricht noch für eine positive und optimistische Haltung dem Krieg gegenüber, zwei drei Jahre später wäre eine solche Inszenierung unwahrscheinlich gewesen.
Daniel Sobanski
Das LWL-Museum Henrichshütte zeigt die Geschichte von Eisen- und Stahl. Hauptattraktion ist ein 55 m hoher Hochofen, der älteste erhaltene im Ruhrgebiet. Auf dem Hüttengelände, den verschiedenen Produktionsgebäuden und der Schaugießerei kann man den Weg vom Eisenerz zum Stahl verfolgen und den harten Arbeitsalltag der Hüttenleute erahnen.