Rede Wilhelms II. für die Provinz Westfalen
Textquelle
Münster am 31.08.1907

Kurze Erläuterung

Europäische Mächte betrachteten sich als den Menschen im globalen Süden kulturell und „rassisch“ überlegen. Da die Industrienationen technisch fortschrittlicher waren, hielten sie auch ihre Gesellschaftsordnung, Kultur und Religion für überlegen. Die Einwohner der Kolonien sahen die Europäer als „Wilde“ und „Heiden“ an. Daher glaubte man sich berechtigt und sogar verpflichtet, den Einheimischen die christliche Religion und die westliche Kultur zu bringen und sie ihnen, wenn nötig, auch einzuprügeln.

Relevanz des Materials

Das Zitat „Am deutschen Wesen mag die Welt genesen“ fasste das Sendungsbewusstsein und die Überzeugung, eine vermeintliche überlegene deutsche Kultur würde das Leben aller Meschen verbessern, in einem Satz zusammen. Der Satz wurde vom Dichter Emanuel Geibel 1861 geprägt. Geibel bezog sich damit die Deutsche Einheit, die die politische Lage in Europa stabilisieren und so zum Frieden beitragen würde.
Kaiser Wilhelm II. benutzte das Zitat bei Rede im Landesmuseum in Münster in einem neuen Kontext. Wilhelm II. spricht vom Deutschen Volk als Fundament für Gottes „Kulturwerke an der Welt“. Dadurch wird Geibels Satz als Bild ein Sendungsbewusstsein der überlegenen deutschen Kultur verwendet.

Daniel Sobanski

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