„Völkerschau“ im Zoo Münster
Bildquelle
Münster 1880/1890

Kurze Erläuterung

In der Zeit des Imperialismus wurden Einwohner:innen der kolonisierten Gebiete nach Europa und Nordamerika gebracht und dort bei öffentlichen Ausstellung und in Zoos zur Schau gestellt. Die Menschen wurden in nachgestellten „Eingeborenendörfern“ oder bei vermeintliche typischen Handlungen dargestellt. Dabei zeigten die Ausstellungen nicht die realen Kulturen der Menschen, sondern meist nur stereotype, westliche Vorstellungen und Klischees. Die „Menschenzoos“ sollten Fremdheit und Exotik und damit zugleich ein Gefühl der „rassischen“ Überlegenheit vermitteln.

Relevanz des Materials

Der 1875 gegründete Zoo in Münster veranstaltete von Anfang an Völkerschauen, um mehr Publikum anzulocken. Das Foto stammt aus dem Nachlass des Gründers und Direktors des Zoos Münster Hermann Landois. Es zeigt eine Gruppe Afrikaner mit typischer oder vermeintlich typischer Kleidung und Waffen. Sie stehen vor dem Hintergrund einer gemalten Dschungelszenerie. Gerade der Hintergrund erinnert an ein Tiergehege.

Daniel Sobanski

Lernort 

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