Einschmelzung von Kirchenglocken
Bildquelle
Enger um 1942

Kurze Erläuterung

Im Laufe des Zweiten Weltkriegs entwickelte sich eine Material- und Rohstoffknappheit, sodass die Industrie nicht mehr ausreichend zivile und militärische Güter erzeugen konnte. Gleichzeitig schwanden die Möglichkeiten, Rohstoffe zu importieren, sodass, wie bereits im Ersten Weltkrieg, die Zivilbevölkerung dazu aufgerufen wurde, Rohstoffe wie Eisen, Messing, Kupfer, Zinn oder Bronze abzugeben. Diese wurden an zentralen Stellen gesammelt und eingeschmolzen, um sie für die Kriegsindustrie weiternutzen zu können.

Relevanz des Materials

Neben Privathaushalten waren von diesen Sammelaktionen auch Verwaltungen, Institutionen und auch Kirchengemeinden betroffen, die beispielsweise die Kirchenglocken einschmelzen lassen mussten. So auch in der Kirchengemeinde Enger, wie diese Fotografie zeigt. Insgesamt vier Glocken musste die Gemeinde abgeben. Anders als heute läuteten Kirchenglocken damals deutlich häufiger, z.B. auch um Uhrzeiten anzuzeigen, oder als Hinweis für beginnende Gottesdienste. Der Wegfall der Glocken hatte somit einen direkten Einfluss auf das Privatleben der Menschen im dörflichen Raum.

Theresa Hiller

Lernort 

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