Kurze Erläuterung

Eisenbahnen, Straßen und Schifffahrtswege waren wichtige Werkzeuge imperialistischer Nationen, um Kolonien zu erschließen. Besonders Eisenbahnen waren unverzichtbar, um Nachrichten zu den Außenposten der Kolonialverwaltung oder Kolonialtruppen zu transportieren und besonders um die Rohstoffe der Kolonien zu den Überseehäfen sowie Produkte zu den neu erschlossenen Märkten zu befördern.
Besonders bekannt sind die großen Bahnprojekte wie die Bagdadbahn oder die Usambarabahn in Tansania (früher Deutsch Ostafrika). Für die Erschließung von Plantagen, Gruben oder kleineren Siedlungen in unwegsamen Geländen waren aber sogenannte Klein- oder Feldbahnen mit kleinen Waggons und einer geringen Spurweite viel geeigneter. Die rheinisch-westfälische Stahlindustrie profitierte als Lieferant von Schienen, Brücken, Waggons und Lokomotiven von diesen Infrastrukturprojekten.

Relevanz des Materials

Glässing & Schollwer in Schüren (heute Dortmund) produzierten Material für Klein- und Feldbahnen. 1928 warb die Firma in einer Zeitschrift der deutschen Kolonialbewegung. Vielleicht wollte man damit verbliebene deutsche Siedler in den inzwischen nicht mehr deutschen Kolonien erreichen.
Dabei verwendet die Firma das stereotype Bild eines unzivilisierten, nur mit Lendenschurz bekleideten Afrikaners, der erschrocken zur Seite springt, als die Zivilisation in Form der Eisenbahn auf ihn zukommt.