Tagesbericht des Regierungspräsidenten über die Stimmung in Westfalen
Textquelle
Arnsberg am 02.05.1849

Kurze Erläuterung

Eines der obersten Ziele der Revolution von 1848 war die Vereinigung der 41 Königreiche, Fürstentümer und freien Städte des Deutschen Bundes zu einem Nationalstaat. Die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche machte mit der Wahl eines Reichsverwesers den ersten Schritt. Über mehrere Monate beriet die Paulskirche über eine Verfassung für das Deutsche Reich. Am 27. März 1849 wählte die Nationalversammlung den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. zum Deutschen Kaiser und verkündete eine Verfassung für das Deutsche Reich.
Der König lehnte die „Krone aus der Gosse“ ab und löste die Zweite Kammer des preußischen Parlaments auf, die sich für die Annahme der Reichsverfassung ausgesprochen hatte.

Relevanz des Materials

Der Bericht des Regierungspräsenten des Bezirks Arnsberg illustriert die Stimmung in Westfalen während eines entscheidenden Momentes der Revolution. Die von der Frankfurter Nationalversammlung entworfene Reichsverfassung wurde von beinahe allen politischen Lagern begeistert begrüßt. Ihre Ablehnung und die Zurückweisung der Kaiserkrone riefen unterschiedliche Reaktionen hervor – von Unglauben bis zu Versuchen, dieses wichtige Ziel der Revolution doch noch zu verwirklichen.

Daniel Sobanski

Lernort 

Das Landesarchiv NRW verwahrt an seinen drei Standorten Duisburg, Detmold und Münster historische Dokumente aus der Geschichte Nordrhein-Westfalens. Die Abteilung Westfalen des Landesarchivs NRW entstand im Jahre 1829 als „Königliches Provinzialarchiv“ in Münster. Hier wurden Archivalien der aufgelösten alten Territorien und der säkularisierten Klöster der preußischen Provinz Westfalen zusammengeführt. Diese waren zuvor an verschiedenen Stellen des Landes in „Archivdepots“ gesammelt worden, um sie vor Zerstreuung und Verlust zu retten. Nach der Entstehung des Landesarchiv NRW 2004 wurde das Staatsarchiv Münster 2008 zur Abteilung Westfalen.
Hier werden nun Archivalien aus 12 Jahrhunderten verwahrt: rund 100.000 Urkunden, 36 Kilometer Akten, 80.000 Karten und Pläne, 3.400 Aufschwörungstafeln, 2.000 Handschriften, 4.500 Plakate, 2.000 Bilder und Fotos, sowie Elektronisches Archivgut. Eine Nutzung ist sowohl im Lesesaal als auch online möglich. Für Schüler:innen sowie Lehrer:innen steht ein Archivpädagoge als Ansprechpartner bereit.

Landesarchiv NRW – Abteilung Westfalen