Kurze Erläuterung

Auch wenn das Herzogtum Westfalen mit dem Bergbau und Metallgewerbe im 16. und 17. Jahrhundert eine Blütezeit erlebte, war es Anfang des 19. Jahrhundert zur Zeit der Industrialisierung wirtschaftlich rückständig. Preußen förderte den Aufbau eines modernen und wirtschaftlich nutzbaren Straßen- und Schienennetzes. Der Bau der Ruhrtalbahn zwischen Hagen und Kassel verband seit 1872 das Sauerland mit dem Ruhrgebiet.
Daraufhin siedelten sich viele Betriebe im Sauerland an. In Neheim entwickelte sich die Leuchtenindustrie und ebenfalls große Bedeutung erlangten die Papier- und Textilindustrie sowie das Brauereiwesen. Im Hochsauerlandkreis haben gegenwärtig 28 Weltmarktführer ihren Sitz.
Das Modell der Ruhrtalbahn wurde zwischen 1920 und 1930 von Auszubildenden der Arnsberger Eisenbahnwerkstätten gebaut und ist maßstabsgetreu einer Original Dampf-Lok aus dem 19. Jahrhundert angepasst. Das Modell ist funktionsfähig und verfügt über eine Lok sowie zwei Güterwaggons.

Relevanz des Materials

Anhand dieses Modells lässt sich die wirtschaftliche und infrastrukturelle Erschließung des Sauerlandes erklären. Aufgrund der landschaftlichen Beschaffenheit mussten für den Bau der Ruhrtalbahn mehrere Tunnel und Viadukte errichtet werden. Dies erschwerte und verlangsamte die Errichtung eines flächendeckenden Schienennetzes. Jedoch gelang der Anschluss ans Ruhrgebiet 1872 und setzte damit den Beginn dieser Region als wirtschaftlich attraktiven Standortes für Unternehmen. Die Dampflok war zur Zeit der Industrialisierung ein wichtiges Fortbewegungsmittel für Personen und Güter. Das Modell kann in der Dauerausstellung des Sauerland-Museums besichtigt werden. Ebenfalls im Raum befinden sich repräsentativ viele Produkte wirtschaftlicher Unternehmen aus dem Sauerland, um eine Verknüpfung zwischen Infrastruktur und wirtschaftlichem Erfolg herzustellen.