Stützarmfibeln
Sachquelle
Westfalen um 400 n. Chr.

Kurze Erläuterung

Die Varusschlacht 9 n. Chr. war für Rom und auch für Westfalen eine Zäsur. Lange Zeit ist man davon ausgegangen, dass Westfalen nach dem Ende der römischen Besatzung nur wenige Berührungspunkte mit Rom hatte, da es zunächst nicht viele Fundstücke aus der späten Kaiserzeit gab. Neuere Funde kultureller, wirtschaftlicher oder religiöser Gegenständemachen allerdings deutlich, dass die römische Präsenz in Westfalen Spuren hinterlassen hat, die noch lange Zeit anhielten.

Relevanz des Materials

Solche Kleiderspangen, Fibeln genannt, wurden nachweisbar in römischen Werkstätten gefertigt. Sie wurden von hochrangigen Soldaten getragen, um den Mantel oder Umhang zu verschließen. Im Raum Westfalen wurden mittlerweile mehrere solcher Spangen gefunden, die  auf die Zeit um ca. 400 n. Chr. datiert werden können. Diese Funde beweisen römische Einflüsse auf die westfälische Bevölkerung. An ihnen lässt sich erkennen,, dass offensichtlich auch Menschen aus Westfalen an römischen Militäraktionen teilgenommen haben. Mit der Zeit sind diese Stützarmfibeln aber auch zu einem Modeaccessoire der Bevölkerung in Westfalen geworden. Sie waren nicht mehr nur Teil der militärischen Kleidung und somit an Männerkleidung zu finden, sondern wurden auch von Frauen getragen.

Joel Wichary

Lernort 

Das LWL-Museum für Archäologie und Kultur – Westfälisches Landesmuseum in Herne ist das zentrale „Schaufenster“ der LWL-Archäologie für Westfalen. Dort wird die Geschichte Westfalens entlang materieller Funde von den ersten Spuren menschlicher Aktivität bis zur jüngeren Vergangenheit erzählt. Die Funde und Befunde aus Westfalen werden dabei immer auch in größeren Kontexten verortet und mithilfe von nicht archäologischen Quellen und ausgefeilten analogen wie digitalen Darstellungsformen ergänzt.

LWL-Museum für Archäologie und Kultur – Westfälisches Landesmuseum in Herne