Gerard ter Borch: Friedensschluss
Bildquelle
Münster 1648

Kurze Erläuterung

Der 24.10.1648 gilt als der offizielle Tag des Westfälischen Friedensschlusses. Die Verhandlungen dauerten fünf Jahre lang und waren nur unter schwierigsten Bedingungen möglich, denn die Kampfhandlungen wurden für die Verhandlungszeit nicht eingestellt. Der in Münster unterzeichnete Vertrag beendete den Dreißigjährigen Krieg und legte Beschlüsse zu konfessionellen Fragen und territorialen Regelungen fest. Mit seinen vielen Bestimmungen zur Verfassungsordnung galt der Vertrag bis 1806 auch als eine Art Grundgesetz für das Reich. Am 15. Mai 1648 wurde zwischen den Niederlanden und Spanien im Rahmen der Verhandlungen ein Separatfrieden geschlossen, der die Unabhängigkeit der Niederlande bestätigte. Der holländische Maler Gerard ter Borch war als Augenzeuge dabei und hielt das Ereignis in einem Gemälde fest.

Relevanz des Materials

Das Gemälde zeigt die feierliche Beschwörung des Friedens zwischen Spanien und den Niederlanden. Auf der linken Seite sind die niederländischen Delegierten zusehen, rechts stehen die spanischen Delegierten. Gerard ter Borch bestätigt seine Anwesenheit, indem er sich selbst auf dem Gemälde als Augenzeuge malt – er steht ganz links mit schulterlangem Haar. Das zeitgenössische Gemälde wurde als Kupferstich angefertigt, was eine schnelle Vervielfältigung und Verbreitung ermöglichte. Es gilt als eine der detailgenausten und wichtigsten Darstellung des westfälischen Friedensschlusses.

Joel Wichary

Lernort 

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