Kurze Erläuterung
Hamm wurde in der Endphase des Zweiten Weltkriegs intensiv von alliierten Kampftruppen beschossen und im April 1945 zunächst durch amerikanische Soldaten besetzt. Nach dem offiziellen Kriegsende und der Aufteilung Deutschlands durch die Besatzungsmächte übernahmen jedoch die britischen Behörden die Kontrolle über die Stadt und auch über ganz Westfalen, bis 1949 dann die BRD gegründet wurde und die Besatzungsmächte die politische Kontrolle wieder abgaben. In Westfalen waren aber noch jahrzehntelang britische Soldaten stationiert.
Relevanz des Materials
Der Einmarsch der britischen Besatzungstruppen erscheint anhand dieser Fotografie als nebensächliches Ereignis. Es bietet sich an, die verschiedenen Ebenen der Fotografie genauer zu untersuchen. Im Vordergrund laufen Zivilist:innen (Frauen und Kinder), für die die Kamera interessanter zu sein scheint als die Soldaten, die in Reih und Glied und keinesfalls in Kampfbereitschaft durch die scheinbar leere Stadt ziehen. Im Hintergrund sind Häuser zu erkennen, deren Dächer und Fenster zerstört sind und vor denen Schutt aufgehäuft ist. Anhand der Fotografie kann der Zwischenstatus zwischen Kriegsende und beginnender Besatzungszeit als Umschwungs- und Brückenzeit genauer erarbeitet werden und es werden zentrale Akteur:innen deutlich.
Theresa Hiller
Als Kultur- und Bildungseinrichtung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hat das LWL-Medienzentrum für Westfalen den dreifachen Auftrag, das audiovisuelle Erbe der Region zu sichern (Bild-, Film- und Tonarchiv), die Geschichte und Gegenwart Westfalens mediengestützt zu dokumentieren und zu vermitteln (Medienproduktion) und das Lernen in der digitalen Welt in Schulen und außerschulischer Bildung zu unterstützen (Medienbildung und -bereitstellung).