Kurze Erläuterung

Werner Rolevinck (* 1425 in Laer; † 1502 in Köln) verfasste als Kartäusermönch in Köln zahlreiche Schriften und wirkte dabei als Historiker, Exeget, Prediger und (Kirchen-)Jurist.
Rolevinck wurde in Laer bei Horstmar (heute: Kreis Steinfurt) als ältester Sohn des wohlhabenden Erbbauern Johann Schulte Rolevinck geboren, der ihm eine höhere Ausbildung finanzierte. 1443/44 schrieb sich Rolevinck an der juristischen Fakultät zu Köln ein und trat am 6. November 1447 in das dortige Kartäuserkloster St. Barbara ein. Er starb 1502 in Köln an der Pest. Überragenden Erfolg erzielte er mit der Universalgeschichte „Fasciculus temporum omnes antiquorum chronicas complectens“, die mehrfach übersetzt wurde und in 50. Auflagen mit insgesamt über 100.000 Exemplare erschien. Er gilt zudem als erster Historiker Westfalens mit dem Werk „De laude antiquae Saxoniae nunc Westfaliae dictae“ (deutsch: „Zum Lobe Westfalens, des alten Sachsenlandes“). Die Erstausgabe erschien 1478 in Köln.

Relevanz des Materials

Werner Rolevinck (* 1425 in Laer; † 1502 in Köln) verfasste als Mönch in Köln über 50 Schriften, darunter Predigten, Geschichtswerke und Bibelauslegungen, die alle in der Tradition der mittelalterlichen Scholastik stehen und nur in Ansätzen schon die Geisteshaltung des Renaissance-Humanismus erkennen lassen. Mit seinem Buch „De laude antiquae Saxoniae nunc Westfaliae dictae“ gilt er als erster Historiker Westfalens. Das zuweilen Stereotype und Anekdoten vermittelnde Werk ist zugleich eine der ältesten Kulturgeschichten einer deutschen Landschaft und in zahlreichen Auflagen bis heute immer wieder erschienen. Hier liegt eine deutsche Übersetzung aus dem 19. Jahrhundert vor.
Dank der Digitalisierung des Buches durch die Universitäts- und Landesbibliothek Münster kann man den Volltext an digitalen Endgeräten überall lesen und als PDF-Datei runterladen.

Dr. Hendrik Martin Lange

Lernort 

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