Kurze Erläuterung
Klöster waren ein zentraler Bestandteil der mittelalterlichen Gesellschaft. Mönche oder Nonnen entschieden sich für ein Leben innerhalb der Klostergemeinschaft und damit außerhalb ihrer Familien. Klöster waren neben Zentren der Religionsausübung für die Umgebung auch große wirtschaftliche Akteure. Durch Landbesitz, den sie zumeist von Grundherren aus der Nachbarschaft durch Schenkungen erhielten, konnten zahlreiche Klöster großflächige Ländereien nutzen, auf denen aber v.a. Bauern und Arbeiter aus den Dörfern und nicht die Klosterbewohner:innen selbst arbeiteten. So erhielten die Mönche und Nonnen Rohstoffe und Nahrung für das alltägliche Leben, standen aber insbesondere für die Adeligen in der Verantwortung, für deren Seelenheil zu beten. Klöster waren dementsprechend nie eigenständige Gemeinschaften außerhalb der „normalen“ Stadt- oder Dorfgemeinschaft, sondern waren durch zahlreiche Verbindungen miteinander verknüpft. Das heutige Kloster Dalheim wurde 1460 neu gegründet, nachdem an der gleichen Stelle bereits seit etwa 800 eine Pfarrkirche und ein Frauenkonvent aus dem 12. Jahrhundert nachgewiesen werden konnten. Seit dem 15. Jahrhundert lebten dort Mönche nach der augustinischen Klosterregel. Nach der Aufhebung des Klosters im Zuge der Säkularisation 1803 wurden die Klostergebäude die nächsten ca. 200 Jahre landwirtschaftlich genutzt, seit 2007 verweist der Gebäudekomplex als Museum wieder auf die alten klösterlichen Wurzeln.
Relevanz des Materials
Der Klosterplan zeigt die Aufteilung der unterschiedlichen Räume des Klosters. Die Planungen des Klosters Dalheim gehen teilweise zurück auf die „Musterpläne“ für Klöster von Benedikt von Nursia aus dem 5. Jahrhundert. Dort war angelegt, welche Gebäude, Bereiche und Räume ein idealtypisches Kloster haben sollte, um alle Lebens- und Aufgabenbereiche der Klosterwelt abdecken zu können. Mithilfe des Plans lässt sich das Alltagsleben der Chorherren aus Dalheim rekonstruieren und die unterschiedlichen Lebens- und Arbeitsbereiche herausarbeiten.
Theresa Hiller
Hier treffen alte Gemäuer auf moderne Architektur, 800 Jahre Geschichte auf außergewöhnliche Ausstellungen, Ora auf labora, Orden auf Leute, Gärten auf Naturfreunde und Idylle auf Abenteuer. Die Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur lädt Sie ein, die Vielfalt klösterlicher Kultur zu entdecken.
Und dazu gehört nicht nur „Bete und arbeite“, sondern auch Musik und Theater, Essen und Trinken, bedeutende Kunstschätze sowie Bau-, Buch- und Gartenkunst. Werfen Sie einen Blick hinter die Klostermauern und erleben Sie beeindruckende Ausstellungen, vielfältige Veranstaltungen und kuriose Klostergeschichten.