Kurze Erläuterung

Helme waren Teil der Standardausrüstung römischer Soldaten und besitzen bis in die Gegenwart einen hohen Wiedererkennungswert. Sie prägten die geschichtskulturelle Rezeption des römischen Militärs. Dieser in einer Grube im Römerlager im heutigen Haltern am See gefundene Helm erinnert mit seiner Form beispielsweise stark an die Darstellung in den Asterix-Comics. Es fehlen allerdings die Wangenklappen, die gemeinsam mit Nackenschutz und Stirnbügel die Kopfpartien eines Legionärs schützten. Der Helm hat eine Spitze, die zur Befestigung der Helmzier genutzt wurde – allerdings nicht im Alltag. Der Fundort in einer Grube lässt die Vermutung zu, dass der Helm von seinem Besitzer entsorgt wurde, da er durch die fehlenden Wangenklappen defekt war.

Relevanz des Materials

Die römische Expansion hing im Wesentlichen am militärischen Potenzial des Römischen Reichs – und stand damit in direkter Abhängigkeit von der Ausrüstung seiner Soldaten, die standarisiert war und sie zudem für unterschiedlichste Situationen wappnete.  An diesem Helm lässt sich die gesamte Schutzausrüstung und Bewaffnung eines römischen Legionärs charakterisieren. Diese wog insgesamt ca. 30 kg. Der Schutz des einzelnen Soldaten durch die schwere Ausrüstung war nicht nur wertvoll, um das individuelle Leben zu schützen, sondern weil die römischen Truppen aufwändig ausgebildet wurden, um in Formationen effektiv kämpfen zu können: Jeder einzelne Soldat war dafür notwendig. Die psychologische Wirkung des uniformierten und disziplinierten Auftretens römischer Legionäre sollte zudem nicht unterschätzt werden – der Legionärshelm war dabei neben dem Schild gut sichtbar und dominant.