Kurze Erläuterung

Klöster waren ein zentraler Bestandteil der mittelalterlichen Gesellschaft. Mönche oder Nonnen entschieden sich für ein Leben innerhalb der Klostergemeinschaft und damit außerhalb ihrer Familien. Klöster waren neben Zentren der Religionsausübung für die Umgebung auch große wirtschaftliche Akteure. Durch Landbesitz, den sie zumeist von Grundherren aus der Nachbarschaft durch Schenkungen erhielten, konnten zahlreiche Klöster großflächige Ländereien nutzen, auf denen aber v.a. Bauern und Arbeiter aus den Dörfern und nicht die Klosterbewohner:innen selbst arbeiteten. So erhielten die Mönche und Nonnen Rohstoffe und Nahrung für das alltägliche Leben, waren aber insbesondere für die Adeligen in der Verantwortung, für deren Seelenheil zu beten. So standen Klöster nie als eigenständige Gemeinschaften außerhalb der „normalen“ Stadt- oder Dorfgemeinschaft, sondern waren durch zahlreiche Verbindungen miteinander verknüpft. Das heutige Kloster in Dalheim wurde 1460 neu gegründet, nachdem an der gleichen Stelle bereits seit etwa 800 eine Pfarrkirche und ein Frauenkonvent aus dem 12. Jahrhundert nachgewiesen werden konnten. Seit dem 15./16. Jahrhundert lebten dort Mönche nach der augustinischen Klosterregel. Nach der Säkularisierung im Anschluss an die Napoleonischen Kriege wurden die Klostergebäude die nächsten ca. 200 Jahre landwirtschaftlich genutzt, bevor das Kloster schließlich seit den 1970er als Museum wieder auf die alten klösterlichen Wurzeln verweist.

Relevanz des Materials

Der Gründungsstein der augustinischen Chorherren aus dem Jahr 1460 zeigt, dass der Ausgangspunkt für die heute noch existierenden Klostergebäude sehr genau nachzuweisen ist. Der Grundsteintext zeigt, dass der Glaubensdienst für die Ordensbrüder eine hohe Priorität hatte. Neben der damals gebauten Kirche wurde aber auch eine ganze Klosteranlage neu errichtet.