Kurze Erläuterung

Nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 war die Deutsche Einheit zwar politisch vollendet. Der neue Nationalstaat war aber noch keineswegs geeint. Die Unterschiede in Identität, Kultur und z.T. auch Sprache z.B. zwischen Westfalen und Bayern waren noch groß. Genauso spalteten religiöse Unterschiede zwischen Protestanten, Katholiken und Juden oder soziale Unterschiede zwischen Bourgeoisie und Proletariern die Gesellschaft. Die Nation benötigte eine gemeinsame Identität und eine einigende nationale Erzählung.

Relevanz des Materials

Als eine nationale Identifikationsfigur bot sich Reichsgründer Bismarck an. In der Zeit zwischen seinem Tod 1898 und 1915 wurden in ganz Deutschland Türme meist aus Sandstein oder Granit als Denkmäler gebaut. In Westfalen existieren noch heute Bismarcktürme in Bad Berleburg, Bad Salzuflen, Bielefeld, Bochum, Delecke, Hagen, Hattingen, Herford, Höxter, Iserlohn, Lüdenscheid, Porta Westfalica, Rödinghausen, Tecklenburg, Unna und Vlotho.
Die Denkmäler erinnern an Burgen. Damit sind sie weniger Ausdruck einer einigenden nationalen Erzählungen, sondern einer Abwehrhaltungen des national gesinnten Bürgertums gegen oppositionelle Bewegungen wie die Sozialdemokratie.

Daniel Sobanski

Lernort 

Das LWL-Medienzentrum für Westfalen in Münster ist eine öffentliche Bildungs- und Kultureinrichtung in Trägerschaft des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und eines von zwei Landesmedienzentren in Nordrhein-Westfalen.
Wir nehmen folgende Aufgaben wahr: Wir fördern das Lernen mit und über Medien in Schule und außerschulischer Bildung (Medienbildung), wir vermitteln mithilfe von Filmen, Fotografien und Multimediaproduktionen die Geschichte und Gegenwart Westfalens (Medienproduktion) und wir sichern das filmische und fotografische Erbe der Region (Bild-, Film- und Tonarchiv). Mit der Medienberatung NRW sowie FILM+SCHULE NRW sind wir im Auftrag des nordrhein-westfälischen Schulministeriums auch landesweit aktiv.

LWL-Medienzentrum für Westfalen