Kurze Erläuterung
Ferdinand von Bayern (1577–1650) war von 1612 bis 1650 Erzbischof und Kurfürst von Köln. Darüber hinaus war er unter anderem auch Bischof von Münster und seit 1618 Bischof von Paderborn, was ihn in Westfalen zu einer äußerst einflussreichen Person machte. Zu seiner Zeit herrschte der Dreißigjährige Krieg im Heiligen Römischen Reich und in Europa, . Der Krieg brachte nicht nur gewaltsamen Tod mit sich, sondern auch Hungersnöte und Krankheiten, wie zum Beispiel die Pest. Die Hexenverfolgung fand zu dieser Zeit einen erneuten Aufschwung, weil die Menschen nach Erklärungsmustern für die neuen Herausforderungen suchten und diese in der Existenz von „Hexen“ zu finden glaubten. Im Herzogtum Westfalen fand sie zwischen 1626 und 1631 mit über 500 Angeklagten ihren Höhepunkt. Ferdinand von Bayern trug nicht ohne Grund den Beinamen „Hexenjäger“, da er sich höchstpersönlich für die Durchführung der Hexenprozesse einsetzte. Er verfasste 1607 eine Hexenprozessordnung , die u.a. den Einsatz der Folter bei Verhören vorschrieb.
Relevanz des Materials
Erzbischof Ferdinand von Bayern ist durch seine Taten eine zentrale Figur der Hexenverfolgung in Westfalen geworden, weshalb sich sein Gemälde als einleitende Quelle zum Thema anbietet. Von der Person Ferdinands ausgehend lässt sich das allgemeine Aufbegehren des Volkes nach der Suche eines Schuldigen für das Leid der Menschen diskutieren und wie die Kirche und insbesondere der Erzbischof daraufhin die Hexenverfolgung anlegte und die Art und Weise ihrer Durchführung bestimmte. Durch die kirchliche Unterstützung der Hexenverfolgung fühlten sich die Menschen im Recht, da sie glaubten, im Willen Gottes zu handeln.
Nelja Lührs
Das Sauerland-Museum ist das kulturhistorische Museum des Hochsauerlandkreises für die Geschichte Südwestfalens. Im historischen Landsberger Hof erzählt die Dauerausstellung die Geschichte unserer Region von den Anfängen in der Steinzeit über das Herzogtum Westfalen bis heute. Der Neubau bietet Raum für zeitgemäße Sonderausstellungen rund um Kunst und Kultur. Die Dauerausstellung wurde im Jahr 2018 neu konzipiert und unter modernsten Aspekten der Ausstellungsgestaltung aufbereitet.